OFRA HAZA

Ofra Haza wurde im Hatikvah-Viertel von Tel Aviv geboren, einem Arbeiterviertel, das als Schmelztiegel der Kulturen und Hintergründe bekannt ist. Ihre Eltern, die zu den rund 50 000 jemenitischen Juden gehörten, die im Rahmen der Operation „Zauberteppich“ (1949-50) aus dem Jemen nach Israel geflogen wurden, erzogen sie und ihre acht Geschwister in der reichen jüdisch-jemenitischen Musiktradition. Ihre Mutter, die im Jemen professionelle Sängerin war, ermutigte Haza von Kindheit an, im örtlichen Chor zu singen und in der Protestgruppe Hatikvah Quarter Theater Workshop mitzumachen.

1973 sang Haza ihren ersten Hit, „Gaʿaguʿim“, auf dem Workshop und wurde 1974 eingeladen, das Lied „Shabbat ha-Malkah“ auf dem Mizrahi Music Festival aufzuführen, was ihr in der jüdischen Mizrahi-Gemeinde (des Nahen Ostens) große Anerkennung einbrachte. Nachdem sie in verschiedenen Fernseh- und Radioshows aufgetreten war, veröffentlichte Haza im Alter von 18 Jahren ihr erstes Album. Nachdem sie ihren Pflichtdienst in den israelischen Verteidigungsstreitkräften abgeleistet hatte, beschloss sie, eine Gesangskarriere anzustreben.

Haza veröffentlichte im Laufe ihrer Karriere etwa zwei Dutzend Alben und Singles. Obwohl ihre ersten Alben wenig Erfolg hatten, wurde 1979 das Lied „Shir ha-Frichah“, das Haza in dem Film Shlagger sang, ihr Durchbruchshit. In den 1980er Jahren wurde sie dann zu einer der wichtigsten israelischen Musikkünstlerinnen.

1983 gelang Haza der Durchbruch auf der internationalen Bühne, als sie ausgewählt wurde, Israel bei der Eurovision zu vertreten, einem Gesangswettbewerb, der in ganz Europa und einigen anderen Ländern, darunter auch Israel, übertragen wurde. Mit dem von Ehud Manor und Avi Toledano geschriebenen Lied „Chai“ belegte sie den zweiten Platz. Ihre Teilnahme am Eurovision Song Contest beflügelte ihre Karriere und machte ihr nächstes Album, Shirei Teiman (1984), einem internationalen Publikum bekannt.

Haza feierte weiterhin große Erfolge im Ausland und verkaufte mehr als eine Million Exemplare ihres gemischt hebräisch- und englischsprachigen Albums Shaday (1988). Nach dem Erfolg von Shaday begann Haza, ausschließlich englischsprachige Alben aufzunehmen, beginnend mit Desert Wind (1989), das sie mit einer US-Tournee promotete; ihre Musik wurde zu einem World Beat, einem Musikstil mit globaler Anziehungskraft. 1993 erhielt sie mit Kirya (1992) eine Grammy-Nominierung für das beste Weltmusikalbum. Im Film hatte Haza eine Nebenrolle in dem Animationsfilm „The Prince of Egypt“ (1998) als Stimme von Yochevet, der Mutter der biblischen Figur Moses, und sie trug mit „Im Ninʿalu“ zum Soundtrack von American Psycho (2000) bei.